Archiv der Kategorie: Genüsse

„Hop In“ CraftBeerBar in Kaiserslautern

Hinweisplakat auf die Eröffnung der Hop In CraftBeerBar in KaiserslauternAls ich am vergangenen Freitag durch die Steinstraße in Kaiserslautern schlenderte fiel mir ein Laden auf, in dem heftig gewerkelt wurde…. am Fenster des ehemaligen „Café No. 15“ prankte ein Hinweis dass hier am darauffolgenden Mittwoch eine CraftBeerBar eröffnen werde – natürlich musste ich da gleich mal hin! Zwar nicht direkt am Mittwoch, jedoch am darauf folgenden Donnerstag machte ich dem Schuppen meine Aufwartung. Die Bierkarte hört sich sehr interessant an; wobei die Bezeichnung CraftBeerBar etwas irritierend ist. Denn die angebotenen Biere sind nicht wie man erwarten möchte aus diversen Microbrauereien – vielmehr gestaltet sich das Sortiment aus internationalen Bieren mit eindeutig westeuropäischen und nordamerikanischen Schwerpunkten. Nichtsdestotrotz wird eine reichhaltige Auswahl geboten.

Meine erste Wahl fiel auf ein Boulevard Single-Wide I.P.A. aus Kansas City. Im ersten Moment erschrak ich über die Bitterkeit doch mit jedem Schluck kam ein Stück mehr des komplex fruchtigen Aromas zum Vorschein. Insgesamt ein sehr erfrischendes Sommerbier mit kräftiger Hopfenstopfung.

Mein zweites Bier des Abends war das mit „ausgezeichnet als das beste Bier der Welt“ in der Karte beworbene Delirium Tremens von der Huyghe-Brauerei in Ostflandern. Ja – es ist lecker; mit 8,5% hat es auch für meine Begriffe ordentlich Wumms. Es ist ein recht malziges, ausgesprochen süffiges und sanftes Bier. Jedoch entwickeln sich die beim ersten Schluck wahrgenommenen Aromen nicht – etwa im Abgang – noch weiter. Dass es nun das beste Bier wäre das ich jemals getrunken hätte würde ich so allerdings nicht stehen lassen. Es war gut, es war oberklasse, dem kurz zuvor verköstigten Indian Pale Ale aber durchaus ebenbürtig. An das Celebrator kommt es in meiner persönlichen Highscore jedoch noch nicht heran.

Hop In Opening Day #1 – The Beginning from Palatina Media Group on Vimeo.

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In der Schöfferhofer-Lounge der Gerbermühle

Nach dem Abend in der Turmbar der Gerbermühle im Januar 2014 war ich nun zum zweiten Mal – wieder mit Thomas – dort. Da die Turmbar von einer Hochzeitsgesellschaft belegt wurde – laut dem Servicepersonal „haut sich da grad der Bräutigam mit seinen Kumpels mittels Caipirinha die Birne weg“ – setzten wir uns bei allerschönstem Samstagabendwetter in die Schöfferhofer-Lounge am Mainufer und genossen einen grandiosen Ausblick auf den Sonnenuntergang über der Stadt. Habe ich vor etwas mehr als drei Jahren noch die Höchstpunktzahl bewertet muss ich nun doch einige Abstriche machen. Insgesamt wurde das Preisniveau seit meinem letzten Besuch um etwa 50% angehoben… oder es waren spezielle Terrassenpreise. War ich noch 2014 von der unaufdringlichen Präsenz des Service-Personals begeistert, fühlte ich mich nun doch etwas vernachlässigt; nach dem ersten und dann auch einzigen Drink  wollte man offenbar keine weitere Bestellung von uns aufnehmen – möglicherweise war die ressourcenbindende Hochzeitsgesellschaft daran aber nicht ganz unbeteiligt.

Blick auf Frankfurt im Sonnenuntergang
© 2017 Matthias Koch, all rights reserved

Nichtsdestotrotz hatten wir einen fantastischen Abend mit schon erwähntem Ausblick und was mich betrifft einem Ron Botucal Reserva sowie einer Romeo y Julieta Wide Churchill. In diesem Zusammenhang muss erwähnt werden, dass die Turmbar der Gerbermühle zum Einen neben einer exklusiven Zigarrenauswahl auch über edle Spirituosen sowie hochkompetentes Personal, welches auch in der Lage ist, eine Beratung  vorzunehmen, verfügt.

Im Fazit kann ich eine solch exorbitante Preiserhöhung in verhältnismässig kurzer Zeit quer durch die Karte nicht nachvollziehen – doch es hat den Abend nur leicht getrübt

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Mit Partagás und Kilchoman auf der Terrasse

Heute vormittag hat es mich mal wieder in Dieter Kitzmann’s verrauchte Katakomben verschlagen, was letztlich dazu führte dass ich mich heute Nachmittag mit einer Partagas Shorts und dem Kilchoman 100% Islay aus der 6. Edition auf der Terrasse wieder fand.

Die Partagás Shorts ist eine für Havanna typische starke, vollmundige Petit Corona bzw. Minuto. Sie wird zwar in einigen Foren und Shops als leicht – habanos-zigarren.com bzeichnet sie gar als „frische leichte Zigarre für Einsteiger“ – bis mittelkräftig beschrieben; ich selbst würde ihr jedoch eher das Zeugnis eines knackigen Rauchgenusses mit einem breiten aromatischen Spektrum von holzigen und erdigen Noten, die von ledrigen Kaffee- und Röstaromen ergänzt werden ausstellen wollen. Im Jahre 1845 erstmals produziert ist Partagás eine der ältesten Havanna-Marken, die noch heute existieren. Die ehrwürdigen Hallen der Fábrica nennen sich zwar mittlerweile „Francisco Pérez Germán“, doch noch immer werden sämtliche Formate der Partagás weitestgehend von Hand im Herzen der Altstadt gegenüber dem Capitolio gefertigt.

Und wie schon erwähnt dazu einen Kilchoman 100% Islay, den mir meine liebe Frau zum letztjährigen Geburtstag geschenkt hatte – Genuss pur! Für die limitierte Abfüllung 100% Islay wurde rund ein Drittel der Jahresproduktion der kleinen Brennerei verwendet. Die sechste Edition ist die bisher Älteste und reifte in Fässern von Buffalo Trace. Der 100% Islay ist der einzige Islay-Whisky, dessen sämtliche Bestandteile tatsächlich von der Insel stammen und der auch in allen Schritten dort gefertigt wird. Sämtliche anderen Islays habe entweder Malzanteile, deren Gerste nicht auf Islay geerntet wurde, wurden nicht dort abgefüllt oder Ähnliches. Der 100% Islay ist mit einem Phenolgehalt von 15-20 ppm ein angenehm sanft torfiger Whisky, der frisch und leicht sein Klangbild aus Zitrusfrüchten und süßen Noten durch den Rachen schickt. Alles in allem ein gemütlich-besinnlicher Nachmittag auf einer von tiefhängenden Wolken verdunkelten Terrasse.

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