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Face to face – eine Fotoausstellung jenseits üblicher Grenzen

Ganz ähnlich ging Flitner bei ihrem Foto-Essay vor: „Ich bin stolz, ein Rechter sein“. Sie mischte sich schon 2002 unter Jungenbanden in Berliner Vorstädten , die sich als „rechts“ inszenierten, und befragte sie nach ihrer Gesinnung. Auch diese Arbeit ist charakteristisch für die Fotografin. Nicht nur wegen der Kombination von Bild und Text (Zitate), sondern auch in der Offenheit ihrer Annäherung. Für diesen Essay erhielt Flitner den „Preis für politische Fotografie“ mit der Begründung: „Aus diesen Bildern spricht genau das, was Hannah Arendt vor Jahrzehnten die ‚Banalität des Bösen’ nannte“. Bettina Flitner hat immer eine Haltung – aber nie ein Urteil. Das überlässt sie dem Betrachter.

Vor allem in Köln und Berlin wird man sich an die im öffentlichen Raum ausgestellten überlebensgroßen „Fotoskulpturen“ der Trilogie „Mein Feind – Mein Herz – Mein Denkmal“ erinnern, die bei Menschen und Medien hitzige Diskussionen auslösten. Der Kunsthistoriker Prof. Klaus Honnef schrieb anlässlich dieser Arbeit über Bettina Flitner: “Seit Beginn der 1990er Jahre infiltriert sie den Kunstbetrieb und sprengt seine Grenzen“.

Die politischen Foto-Essays von Bettina Flitner werden jetzt erstmals vollständig in einer Werkschau gezeigt. Die Ausstellung entsteht in Zusammenarbeit mit dem Kunstverein Sundern-Sauerland e.V.